Ein wichtiger Aspekt bei der Verlagsarbeit ist die Verhandlung von Verträgen mit den Autor*innen. Schließlich sind diese unerlässlich, um dein Verlagsprogramm aufzustellen. Ohne Schreibende gibt es nichts Geschriebenes, das als Buch veröffentlicht werden kann. Worauf du bei der Vertragsverhandlung mit Autor*innen beachten solltest, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Setze die Tantiemen niedrig an

Die Tantiemen der Autor*innen sind vermutlich der wichtigste Punkt, der in einem Autorenvertrag verhandelt wird. Hier solltest du ein wenig niedriger ansetzen, um eine gute Verhandlungsbasis zu schaffen. Gib den Autor*innen mehr Spielraum, damit du den Betrag nach oben korrigieren kannst. Unerfahrene Autor*innen verhandeln vielleicht gar nicht und so kannst du hier einiges am Preis sparen.

Nutze den Normvertrag als Grundlage

Die letzte Aktualisierung des Normvertrags für Verlagsautor*innen fand im Januar 2014 statt. Seitdem sind auch die Rechte und Verwertbarkeit elektronischer Bücher darin geregelt. Der Normvertrag dient dir als eine gute Grundlage bei der Erstellung individueller Autorenverträge. Alles darin ist für die Autor*innen fair geregelt und gut verhandelbar. So musst du dir nicht jedes kleine Detail selbst zurechtlegen.

Informiere dich über deine möglichen Autor*innen

Genauso wie die Autor*innen sich zuvor mit deinem Verlag auseinandersetzen und schauen, ob sie und ihr Werk in dein Programm passen, solltest du dich über die Autor*innen informieren. Das kann vor allem für die Weiterverwertung von Büchern und Rechten wichtig sein. Ist dein*e Autor*in selbstständig oder ist das Schreiben eher ein ausbaubares Hobby? Sichere dich lieber ab, indem du dir diese Informationen einholst. Zur Not kannst du einfach nachfragen. Autor*innen sind meistens ein offenes Buch, was Informationen über sie und ihre Tätigkeit angeht. Du wirst also ziemlich sicher eine Antwort erhalten.

Sichere dir nur die Rechte, die du brauchst

Gut informierte Autor*innen gehen davon aus, dass die Rechte, die sie an dich abtreten, auch umgesetzt werden. Wenn du ein Hörbuch planst, solltest du über dieses Recht verhandeln. Aber wie wahrscheinlich ist es beispielsweise, dass das Buch verfilmt wird? Lass die Rechte, die du nicht benötigst, lieber bei den Autor*innen und spar dir die unnötigen Verhandlungen. So kriegen beide Seiten genau das, was sie wollen.

Verschicke nicht jeden Verlagsentwurf per Post

Bei einer Vertragsverhandlung kann es schon mal ein wenig länger hin und her gehen. Es ist aber unnötig, jeden neuen Entwurf extra durchs ganze Land zu schicken. Das kostet nur Geld, Zeit und Energie. Stattdessen reicht ein PDF per E-Mail, um die weiteren Verhandlungen aufrechtzuerhalten. Erst, wenn der Vertrag endgültig abgeschlossen ist, muss er in Papierform verschickt und unterzeichnet werden. Tue dir und dem Klima was Gutes, indem du dir unnötigen Versandaufwand ersparst.

Verträge zu verhandeln ist nicht immer die leichteste Angelegenheit. Verlage und Autor*innen haben jeweils ihre eigenen Vorstellungen, was für sie das Beste ist. Am Ende ist es aber immer möglich, eine Einigung zu erzielen, die alle Beteiligten glücklich macht. Hattest du schon mal Probleme bei der Vertragsverhandlung? Oder hast du noch weitere Tipps? Schreib mir gerne einen Kommentar!

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