Stapel ungelesener Bücher – Eine Schande via Twitter

von | 03.02.2017 | 1 Kommentar

Ich habe ein geregeltes Leben geführt. Alle 10 Tage in etwa brauchte ich Nachschub. Bücher mussten her. Ein oder zwei Bücher, maximal mal drei waren es, die über Amazon in mein kleines Heim geflogen sind. Ich las sie in einer vorbestimmten Reihenfolge und sobald die Bücher aus waren, holte ich mir Nachschub. Das Leben war schön.

Dann kam Twitter.

Und Fotos von Stapeln ungelesener Bücher. “SuB” nennt man das, wenn man Bücher hat, die man kauft und nicht liest.

Gleichzeitig kamen die #BartBroAuthors und Menschen, die ich kennenlernen wollte. Ich wollte sie kennenlernen durch das, was sie schrieben. Also sorgte ich dafür, dass Bücher von Ally J. Stone, Andreas Hagemann, Nika Sachs und Elyseo da Silva sehr schnell in meinen Kreis der Besitztümer gelangten. Und schwupps, hatte ich einen Stapel ungelesener Bücher.

Denn bevor ich mich für diesen bärtigen Verein interessiert habe, war ich noch mit “Schwimmen ohne nass zu werden*” beschäftigt. Christian Buder, klasse Buch. Habe ich gelesen. Soll ich laut Anweisung des Autors zweimal lesen. Leider klappte das nicht, denn mein Liebling auf Platz Nummer eins, Francois Lelord, veröffentlichte zu dem Zeitpunkt den siebten Teil der Hector-Reihe*. Die suchte ich, seit ich Französisch kann und musste sie lesen. Leider ist der Erzählerstil anders als in den sechs vorangegangenen Büchern. Die Leichtigkeit fehlt, der Stil ist schwer und detailliert, eine krimiartige Witterung macht sich breit. Ich ersticke und ringe nach Naivität, und gelange dabei an John Strelecky. Ich habe im Jahr 2016 sage und schreibe vier Bücher von ihm »am Stück« gelesen. Zugegeben, im Nachhinein nervt mich sein Schreibstil, denn 1000 Seiten eines Autoren aus verschiedenen Werken gehen jedem zwangsläufig auf den Sack, der sich das Gesicht des Autoren nicht vor lauter Liebe sofort in sein eigenes tätowieren möchte.

Achso, und obendrauf kommt, dass ich Niederländisch lerne. Also stehen noch die niederländische Version von “Suicide Notes” und Toen Faas niet thuiskwam aus. Habe ich mir im März 2016 im kinderboekenwinkel in Amsterdam gekauft.

Und jetzt?

Jetzt bin ich hier. Mit einem Stapel ungelesener Bücher. Und dieser “SuB”, wie man es in Social Media nennt, hat einen Namen. Das ist ein Problem. Mit-Twitterer wie Tinka Beere geben an, ihr Stapel ungelesener Bücher bestünde aus mehr als 100 Büchern.

Ich hatte nie einen Stapel ungelesener Bücher. Ich wollte das nie. Ich wollte immer in meiner Routine leben und maximal 1-3 ausstehende Bücher haben. Eine lineare Reihenfolge. Keinen Turm.

Kia Kahawa sitzt leicht deprimiert vor einem Turm aus Xerubian Aath Lan Tis*, Jill Noll‘s neuem Projekt, dessen Namen ich nicht verrate, Hector und die Suche nach dem Paradies, Wiedersehen im Café am Rande der Welt*, Das Leben gestalten mit den Big Five for Life*, toen Faas niet thuiskwam* und Suicide Notes*.

Ich will diesen Stapel nicht.

Ich will die Bücher, ich will sie mir einverleiben. Ich wünsche mir die Zeit, sie mir zu Gemüte zu führen. Ich will nichts mehr, als einen never-ending Tee und die Zeit und Energie, diesen Stapel zu lesen. Von Anfang bis Ende. Einfach durchlesen, in einem Rutsch.

Bitte, liebe Welt, lass mich abtauchen. Lass mich abtauchen in die Welten, die mir hier geboten werden. Lass mich die Kultur des SuBs niemals annehmen und weiterführen.

Alles Liebe,

Kia



1 Kommentar

  1. Wolkenschloss von Twitter ;)

    Oh Herr im Himmel. Ich bin eine Schande…
    Mein SuB ist… sage und schreibe… zwei Bücherregale und ein Umzugskarton groß.
    Zu meiner Ausrede, ich kann nicht lesen, wenn ich zu tief in meinem schwarzen Loch stecke und da das 3 Jahre Tag für Tag größer geworden ist, hab ich jetzt ganz schön was abzuarbeiten…
    Positiv betrachtet: Ich hätte momentan auch gar nicht das Geld für Bücher q.q und so spare ich an dieser Stelle einiges!
    Oh… zählen auch ungehörte Hörbücher? Noch ein Umzugskarton drauf….

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert