Trotz der offensichtlichen Dominanz großer namhafter Verlage entscheiden sich Autor*innen dazu, einen Verlag zu gründen. Auch wir sind davon überzeugt, dass wir neue Verlage brauchen. In diesem Artikel erklären wir dir, warum. 

Gegen den Strom schwimmen

Die großen Verlage orientieren sich vor allem an den klassischen Genres, richten ihr Verlagsprogramm nach diesen aus und verlassen sich mehr oder weniger auf Marke und Image, die sie sich oft über Jahre hinweg aufgebaut haben. Klar, Bewährtes verkauft sich, warum dann etwas Neues ausprobieren, wenn es auch so funktioniert? 

Ein zeitgemäßer Wandel in Richtung innovativer Buchmarkt bleibt bei dieser Einstellung größtenteils aus. Und genau deshalb braucht es Verlagsgründungen.  

Vor allem Kleinverlage verfolgen häufig das Ziel, dieses Altbewährte zu durchbrechen und den Buchmarkt zumindest ein Stück weit zu revolutionieren – auch, um hinsichtlich „den Großen“ ein Zeichen zu setzen und aus der Masse zu stechen. 

Junge Verlage wagen sich an Innovationen heran und bedienen sich häufig an sehr speziellen Nischen. Das führt dazu, dass zum Teil gänzlich neue Genres entstehen, mit denen die klassischen Großverlage, zumindest vorerst, nicht dienen können. 

Innovative Konzepte

Aufmerksamkeit lässt sich mit Originellem erreichen, und dafür braucht es innovative Konzepte. Im Fokus steht dabei die Nähe zu den Leser*innen, die aktiv mitwirken können. Wir möchten dir hier zwei Konzepte kurz vorstellen. 

Crowdpublishing

Beim Crowdpublishing wird ein Manuskript auf einer entsprechenden Plattform vorgestellt und Interessent*innen können das Projekt auf unterschiedliche Weise unterstützen: Nicht nur finanziell, sondern auch mit eigenen Gestaltungsideen. Auf diese Weise kann der Verlag auch einschätzen, ob das Buch am Markt auf Interesse stoßen wird. 

Spielbuch

Ein anderes Konzept ist das Spielbuch, das schon in den 80er-Jahren besonders beliebt war. Heute können sich junge Verlage dieses Genre wieder zunutze machen, um den Leser*innen ein abwechslungsreiches Erlebnis abseits der klassischen Romane zu bieten. In einem Spielbuch bestimmt der bzw. die Leser*in die Story in Teilen selbst, indem sich nach einem gelesenen Abschnitt zwischen Handlungsanweisungen entschieden werden muss. Je nachdem, für welche Möglichkeit man sich entscheidet, erfolgt eine Anleitung, wo nun weitergelesen werden soll. 

Marketing leicht gemacht

Interaktive Konzepte erwecken Aufmerksamkeit, daher können sie auch ideal für das Verlagsmarketing eingesetzt werden. Vor allem durch Crowdpublishing kann eine gewisse Nähe geschaffen werden, auch über das betreffende Projekt hinaus, denn Mitwirkenden wird der Verlag definitiv in Erinnerung bleiben. 

Auch auf Buchveranstaltungen können sich Kleinverlage mit einem originellen Programm optimal präsentieren, ganz nach dem Motto „Hey, willst du mal was Neues probieren?“. Das macht neugierig, und es gibt durchaus Interessenten, die gezielt auf der Suche nach solchen innovativen kleinen Verlagen sind. 

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