Ein Korrektorat spürt Fehler in Grammatik und Rechtschreibung auf, eine 100-prozentige Garantie für ein fehlerfreies Manuskript kann es aber nicht geben.

Warum das so ist, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Korrektoren sind Menschen

Ja, auch Korrektoren sind Menschen und Menschen machen Fehler. Niemand ist perfekt, deshalb gibt es nichts, was zu 100 % ausgeschlossen werden kann. Betrachte zum Beispiel die Wirkung von Medikamenten oder, ganz aktuell, das Ergebnis eines Corona-Schnelltests: Du wirst keinen Menschen, in diesem Fall Hersteller, finden, der dir hier eine 100-prozentige Sicherheit garantiert.

Deshalb mein Appell: Korrektoren, die eine 100-%-Garantie für Fehlerfreiheit geben, täuschen und sind unseriös! Nimm Abstand von solchen Angeboten!

Seriöse Korrektoren wissen, dass es keine 100-%-Garantie für Fehlerfreiheit gibt und bieten daher meist kostenlose Nacherfüllungen an.

Das Manuskript beeinflusst die Fehlerquote

Das ist logisch: Bei einem Text, der überdurchschnittlich viele Fehler aufweist, sind nach der Korrektur mit hoher Wahrscheinlichkeit noch mehr Fehler vorhanden als in einem Text, der ursprünglich bereits wenige Fehler hatte.

Gleichzeitig ist es so, dass der Korrektor bei einem fehlerbelasteten Text durchaus mehr Fehler findet als in einem Text, der wenige Fehler aufweist.

Insbesondere bei fehlerintensiven Manuskripten bieten sich deshalb mehrere Korrekturdurchgänge an, idealerweise von unterschiedlichen Korrektoren, um die Fehlerquote möglichst gering zu halten.

Selbst der Duden ist oft nicht eindeutig

Welche Schreibweise richtig oder falsch ist, liegt in manchen Fällen im Auge des Betrachters. Es gibt viele Wörter, bei denen mehrere Schreibweisen möglich sind, beispielsweise „potenziell“. Der Duden empfiehlt diese Schreibweise, schlägt aber alternativ auch „potentiell“ vor.

Beide Schreibweisen sind richtig und da jeder Korrektor anders arbeitet, ist es kein Fehler, wenn „potentiell“ in deinem Text verbleibt, statt nach Duden-Empfehlung zu ändern.

Eine gewisse Fehlertoleranz gibt es also in jedem Korrektorat. Beauftragst du mich mit einem Korrektorat, kann ich dir eine Fehlerquote von maximal 0,02 % aller Wörter versichern.

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